Filmschauspieler brillieren normalerweise mit ihrer Vielfalt an Gesichtsausdrücken. Dem grossen Buster Keaton gelang das Gegenteil: Sein stoischer Blick ist immer derselbe - ob er nun im Hallenbad ohne Badeanzug auftaucht, mit seiner unförmigen Kamera an einem fahrenden Feuerwehrauto hängt oder mehr oder minder ungeschickt mit seiner Angebeteten spricht. Dank der Hilfe dieser Frau (und unter zweifelhafter Mitarbeit eines Äffchens) gelingt es ihm am Ende, tatsächlich Filmreporter zu werden. Aber sehen Sie selbst!

In die Kinos kam der Film 1928 übrigens ohne eigene Musik. Wie bei den allermeisten Stummfilmen stellten Kinomusiker vor Ort ihre eigene Musik zusammen. Dazu gab es Kataloge mit über tausend Titeln, säuberlich geordnet nach Stimmung, Handlung, Setting. Bei «The Cameraman» galt es da u.a. die Stichworte «Massenschlägerei» und «Unfall mit Schnellboot» nachzuschlagen, denn solches Spektakel machen Buster Keatons Filme stets mit aus! 

Statt einer spärlichen Kinokapelle wie vor hundert Jahren begleitet in Winterthur das ganze Sinfonieorchester den Film. Rodolphe Schacher und Fabian Künzli haben dafür eine stilechte Filmmusik komponiert, die der Stummfilmperle den passenden Glanz verleiht.