Neues Licht auf Mozarts 41. Sinfonie
Fr 13.Sep 2024 19.30Es ist Mozarts letzte Sinfonie, die Nummer 41 mit dem Beinamen «Jupiter». Der stammt allerdings …
«In mir paukt und trompetet es seit einigen Tagen sehr; ich weiss nicht, was daraus werden wird», schrieb Schumann im Dezember 1845 seinem Freund und Kollegen Felix Mendelssohn Bartholdy. Dieser aber wusste es sofort: Schumann lag wieder einmal in einer tiefen Depression. Um sich aus dieser herauszuarbeiten, begann er, eine Sinfonie zu komponieren. «Die Sinfonie schrieb ich im Dezember 1845 noch halb krank; mir ist’s, als müsste man ihr dies anhören. Erst im letzten Satz fing ich an, mich wieder zu fühlen … Sonst aber, wie gesagt, erinnert sie mich an eine dunkle Zeit. Ich skizzierte sie, als ich psychisch noch sehr leidend war, ja ich kann wohl sagen, es war gleichsam der Widerstand des Geistes, der hier sichtbar influiert hat und durch den ich meinen Zustand zu bekämpfen versuchte.» Komponieren als kreative Selbsttherapie? «Ich weiss nicht, was daraus wird …»: Nun ja, ein Meisterwerk ist daraus geworden, wobei Schumann die sinfonische Gattung nochmals neu auslotet. Es erzählt von den Krisen des Komponisten, aber auch von den Glücksgefühlen, die ihm das Komponieren verschuf. Autobiografische Musik, und abrupte Stimmungswechsel sind hier sozusagen Programm. Aber spätestens der langsame Satz, das lyrische Herzstück der Sinfonie und eine der wundersamsten Erfindungen Schumanns, wird zu einer nachhaltig berührenden Seelenmusik: Hier sind wir im Tiefsten ganz bei Schumann.