Nachlass Werner Reinhart - Ausstellung

Der Ursprung allen Lebens wird durch die Natur und das Wasser symbolisiert. Dabei steht das Wasser für den Kreislauf des Lebens, in dem alles beginnt und endet. Als Lebensgrundlage aller Lebewesen, ist Wasser seit Urzeiten in sämtlichen Kreisläufen unterwegs und beständig. Darstellungen in der bildenden Kunst, die Wasser als jenen Lebensquell zeigen sind allgegenwärtig - von Meeresdarstellungen, Küstenlandschaften bis hin zu arkadischen Szenen und Badenden. Letztere üben eine besondere Faszination auf den Menschen aus und wurden immer wieder über die Epochen und Jahrhunderte hinweg rezipiert. Idyllische Landschaftsszenen, zumeist in der Nähe einer Wasserquelle, zeigen den Menschen, eingebettet in mythologischen Szenen, in einem paradiesischen Zustand, wiedervereint mit der Natur. Zurück zum Ursprung, dem Anfang allen Lebens.

– Preciosa Alberto, Kuratorin Ausstellung Ursprünge

 

SA 30. AUG 2025 – Stadthaus – ab 12.00 Uhr
AUS DEM NACHLASS WERNER REINHART – Ausstellung

Die Ausstellung ist jeweils Mo – Fr von 12.00 – 17.00 Uhr geöffnet

Eintritt frei

Stéphanie Stamm zum Nachlass Werner Reinharts

Neben Berufsorchester und Konservatorium verfügt der Verein Musikkollegium Winterthur über einen weiteren Pfeiler – nämlich sein Archiv, zu dessen reichen Bestand der Winterthurer Musikmäzen Werner Reinhart namhaft beitrug. Dieses ist einerseits Teil der Sammlung Winterthur der Winterhurer Bibliotheken an der Oberen Kirchgasse. Andererseits befinden sich ungefähr 500 Kunstwerke aus Reinharts Nachlass beim Musikkollegium Winterthur. Die Kunsthistorikerin Preciosa Alberto ist zurzeit mit deren Inventarisierung beschäftigt, mit dem Ziel, diese einer sachgemässen Konservierung zuzuführen.

Was für Bilder befinden sich im Archiv?

Preciosa Alberto: Allem voran befinden sich Druckgrafiken, Zeichnungen und Skulpturen im Archiv, aber auch zahlreiche Gemälde, beispielsweise von Alice Bailly, Karl Hofer oder Théodore Strawinsky.

Warum ist es wichtig, dass diese Kunstwerke inventarisiert werden?

Das Musikkollegium Winterthur hat die Aufgabe, dem Erbe Werner Reinharts gerecht zu wer‑ den und die Sammlung zu bewahren. Dazu gehört eine zeitgemässe, auf musealen Standards basierende Inventarisierung.

Wie sieht deine Arbeit für das Archiv aus?

Eine meiner ersten Aufgaben war es, mir einen allgemeinen Überblick über die Sammlung und die Lagerungsbedingungen zu verschaffen. Dazu gehörte, ein geeignetes Konzept zu entwickeln, das zu den gegebenen Bedingungen passt. Eine zeitgemässe Datenbank für das Erfassen und Dokumentieren stellt dabei die Grundbasis dar. In dieser Datenbank werden alle relevanten Informationen zum Werk erfasst, wie zum Beispiel die Herkunftsgeschichte sowie der aktuelle Zustand des Werks protokolliert. Auch der Lagerstandort wird festgehalten. Zu meinen Aufgaben gehört es auch, die Werke selbst zu archivieren. Das bedeutet, dass ich sie physisch in den Händen halte und säurefreies Material zur Archivierung verwende. Wenn ich zum Beispiel ein Gemälde aus dem Depot nehme, um es in der Datenbank zu erfassen, trage ich Baumwollhandschuhe. Diese dienen als Schutzbarriere, damit keine Fingerabdrücke, Schmutz oder Kratzer am Werk entstehen. Bei der Lagerung ist die Verwendung von säurefreiem Papier und Karton besonders wichtig, um keine Schäden beim Werk zu verursachen.

Was sind die grössten Herausforderungen in deiner Arbeit?

Die bisher grösste Herausforderung war und ist, mit den gegebenen Rahmenbedingungen ein geeignetes und anwendbares Lagerungs- und Archivierungskonzept zu entwickeln, das eine Archivierung nach musealem Standard ermöglicht. Zum Beispiel stellte sich gleich zu Beginn die Frage: Soll der Lagerraum geändert werden und wenn ja, wo soll sich das neue Depot befinden? Viele Gemälde sind bereits fragil, insbesondere ihre Rahmen.

Hast du schon ein Lieblingsbild?

Zu diesem Zeitpunkt von einem Lieblingsbild  zu sprechen, ist noch zu früh. Jedoch haben die Werke von Alice Bailly eine besondere Faszination bei mir ausgelöst. Es ist leicht, sich in den Werken «Jeune femme à la pipe» und «Souvenir du pays» zu verlieren und in eine andere Gedankenwelt einzutauchen.