Film & Musik – The Artist

Was für ein Coup! Mit einem schwarzweiss gedrehten Stummfilm gewann der französische Regisseur Michel Hazanavicius 2012 den Oscar als bester Film.
Gleich vier weitere Preise heimste «The Artist» ein, u.a. für die beste Filmmusik. Der Soundtrack von Ludovic Bource erinnert genauso virtuos an die Blütezeit des Stummfilms wie die prächtige Ausstattung und die luftig-verspielte Story. Ein wunderbares Filmvergnügen, zu dem in einer Nebenrolle ein Hund beiträgt. Darüber haben wir mit Coco, dem goldgelockten Mittelpudel unserer Grafikerin Rebecca De Bautista gesprochen.

Ein fiktives Gespräch von Felix Michel

Coco, worum geht es in «The Artist»?
Der Film handelt vom Jack Russell Terrier namens Jack, gespielt vom unvergessenen Uggie (2002–2015), der dafür am Filmfestival Cannes
mit dem «Palm Dog Award» ausgezeichnet wurde. Uggie spielt also Jack, einen Hollywood-Hunde-Star ums Jahr 1930, der seinem Herrchen rauschende Erfolge beschert. Nebenbei (das müssen wir Hunde manchmal tun) hilft er ihm, sich von seiner humorlosen Frau zu trennen und eine neue
Liebe zu finden, und schliesslich rettet er ihm sogar das Leben. Ein wirklich toller Film!

Okay, das ist jetzt etwas durch die Hundebrille geschildert. Die Handlung rund um den Filmschauspieler George Valentin, also das Herrchen von Jack,
nimmt ja doch den grössten Raum ein…
Na komm schon, aber die Sympathien sind klar verteilt. Der Mann ist ja etwas zu sauber rasiert, lächelt etwas zu seifig. So liebesbedürftig wie der
sind ja nicht mal wir Hunde! Und wer der wirkliche Held ist, macht auch die Filmmusik klar: Kennst Du Richard Wagners «Parsifal»? Oder wenigstens «Indiana Jones»? Genau mit so einer Helden-Musik tritt Jack im Film auf.

Der Filmmusik kommt in «The Artist» auch deshalb eine wichtige Rolle zu, weil der Film bewusst als Stummfilm
gedreht ist. Ich nehme an, das kommt Jack bzw. seinem Darsteller Uggie entgegen?
Wie meinen?

Tja, ohne dir zu nahe treten zu wollen: Hunde sprechen ja nicht ...
Ach so, und was machen wir denn gerade? Also wenn der Stummfilm jemandem entgegenkommt, dann diesem George Valentin. Dem liegt
das Reden ganz und gar nicht, frag mal seine ExFrau! Dafür beherrscht er das Gestikulieren ganz gut, und eben, den charmanten Hundeblick. Schliesslich, wenn ich etwas philosophisch werden darf…

... nur zu, gern!
Der Film ist ja auch eine Love Story. Und sind Worte beim Thema «Liebe» nicht oft hinderlich? Für Glücksgefühle gibt es bessere Sprachen: Die
Musik und –

Das Lächeln eines Filmstars?
Quatsch – das unbändige Herumtollen eines Hundes!

SA 16. DEZ, 19.30 UHR
FILM & MUSIK – THE ARTIST

SO 17. DEZ, 14.30 UHR
FILM & MUSIK – THE ARTIST