Kammersinfonie
Fr 31.Okt 2025 12.15Das erste Midi Musical der Saison – nicht mehr an der Liebestrasse, sondern wie gewohnt zurück im …
Es ist schon erstaunlich, wie sich der Bekanntheitsgrad mancher Persönlichkeiten nach deren Tod verändert. Während Komponisten wie Beethoven oder Brahms in den Konzertprogrammen der Welt von Generation zu Generation weiterhin verewigt werden, hört man von Ferdinand Thieriot heutzutage nur am Rande. Dabei war er zu Lebzeiten vermutlich ähnlich bekannt wie Brahms, der Thieriots Kompositionskünste in höchsten Tönen lobte. Auch die Kritiker seiner Zeit loben ihn besonders für seine Kammermusik und am Oktett Op. 62 lässt sich unschwer erkennen, weshalb: Hinter diesem Meisterwerk erschliesst sich ein wahrer Kontrapunktiker mit einem Ohr für farbenfrohe Harmonik. Nach seinem Tod entwickelte sich die Mode mit Schönberg und Co. schnell weiter, und so verschwanden seine Werke bald von den Bühnen der Welt. Auch Willy Hess war besonders in der Winterthurer Musikszene ein geläufiger Name – bei einigen wird er das vermutlich auch heute noch sein! Schliesslich wurden seine Kompositionen viel gespielt und als Fagottist war er beinahe dreissig Jahre lange beim Musikkollegium Winterthur tätig (damals «Stadtorchester Winterthur»). Nun spielt seine Kollegin einer anderen Zeit unsere hauseigene Fagottistin Sevgi Varol das Quintett für Kontrafagott und Streicher spielen, welches sich beinahe als Kontrafagottkonzert verstehen lässt.