Junge Solist:innen der ZHdK
Do 12.Jun 2025 19.30Alljährlich im Dezember werden im Zuge der Vorprüfungen zu den Master-Abschlüssen an der Zürcher …
Als Siebenjähriger übernahm er den Orgeldienst in der lokalen Kirche, mit zwölf ging er nach München zum Studium, wo er bereits als 19-Jähriger eine Dozentur für Orgel und Komposition antrat. Diese Stelle sollte er bis zu seinem Lebensende ausüben und unter seinen Schülern befinden sich Grössen wie Max Bruch, Engelbert Humperdinck, Wilhelm Furtwängler und Richard Strauss. Nicht von Brahms, sondern von Josef Gabriel Rheinberger ist die Rede, dessen zweites Orgelkonzert in g-Moll die mannigfaltige Klangwelt dieses Instruments veranschaulicht. Neben Mendelssohn und Franck dürfte er wohl der wichtigste Komponist der nachbarocken Orgelliteratur sein und doch wurden seine Werke während des 20. Jahrhunderts zu Raritäten auf den Programmen der Weltbühne. Johannes Brahms zog ein anderes Los, obwohl dessen Kritiker ihn genauso wie Rheinberger für konservativ befunden hatten. Auch Brahms war ein Wunderkind: Mit 18 Jahren komponierte er sein erstes Klavierkonzert und konnte schon dann die wichtigsten Persönlichkeiten der Szene von sich und seiner kompositorischen Reife überzeugen. Dass sich die beiden Zeitgenossen Brahms und Rheinberger gegenseitig bewunderten, überrascht kaum. Als Brahms von einem Rheinberger’schen Ohrwurm heimgesucht wurde, schrieb er in einem Brief an Rheinberger «…, dass ich den Anlass benutze […] u. Ihnen recht von Herzen Dank sage für Ihre Musik überhaupt u. für die mir zugeschriebenen reizvollen Stücke im Besonderen. […] Ich hoffe bald nach Deutschland zu reisen, u. auf der Hin- oder Herreise hoffe ich auf ein Plauderstündchen bei Ihnen.» Das musikalische Aufeinandertreffen beider Komponisten in diesem Programm kann einen Eindruck davon geben, wie spannend solch ein Plauderstündchen wohl war.
Konzert im Rahmen des Winterthurer Orgelherbst.