Strauss Oboenkonzert
Do 11.Dez 2025 19.30Musik kennt viele Ursprünge: Musikalische Traditionen, biographische Inspirationen, äussere Anlässe …
Frederick Delius war Brite von Geburt, in Deutschland ausgebildet, in Frankreich wohnhaft; musikalisch zuhause zwischen Grieg, Strauss und Debussy. Sein Orchesterintermezzo «A Walk to the Paradise Garden» klingt ganz so, wie der Titel verspricht: paradiesisch. Das Paradies liegt übrigens in der Schweiz, denn das Intermezzo stammt aus einer Opernbearbeitung von Gottfried Kellers «Romeo und Julia auf dem Dorfe». Bei Keller ist das «Paradiesgärtlein» das Wirtshaus, wo Sali und Vrenchen tanzen gehen werden, und bei Delius sehen wir sie verliebt unter dem Sternenhimmel gehen… Saint-Saëns poetisch-erzählendes, einsätziges Violoncellokonzert Nr. 1 scheint direkt aus Mendelssohns Traumwelten zu kommen, hat seinen Ursprung aber auch deutlich in der französischen Musik. Der junge kanadische Cellist Brian Cheng, der seine Wurzeln in Deutschland geschlagen hat, wird darin mit seinem Raffinement bezaubern – versprochen. Und wo wohl die Ursprünge von Antonín Dvořáks Sechster liegen? Im tiefen, tiefen Böhmerwald? Oder doch viel eher in Wien? Für die dortigen Philharmoniker hat Dvořák das Werk nämlich geschrieben. Und wer Brahms’ kurz vorher entstandene Zweite danebenlegt, findet Bezüge zuhauf. Und doch ist alles ganz Dvořák: Ein faszinierendes Vexierspiel der Ursprünge. Und ein sinfonisches Paradies voller Kunst und Kraft!