Wiener Bonbons
Do 16.Apr 2026 18.30Kann man sich seine Ursprünge aussuchen? Wie viele Musikmenschen möchten nicht gerne «Wien» ihren …
Mit den Worten «Comfort ye, my people» beginnt das berühmte Oratorium «Der Messias» von Georg Friedrich Händel. Fast auf den Tag genau vor 284 Jahren erklang es erstmals – am 13. April 1742 in Dublin. Das Werk erzählt die Geschichte Jesu Christi in drei Teilen, von alttestamentarischen Prophezeiungen über die Geburt in Bethlehem bis hin zu seinem Tod, der Auferstehung und dem erhofften zweiten Kommen. Händel passte über die Zeit sein Werk jedoch immer wieder den aktuellen Bedürfnissen an, sodass ein Original festzulegen unmöglich ist. Während das Werk in Dublin wohlwollend aufgefasst wurde, war die Rezeption in London etwas anders: Dass Bibelverse in einem ordinären Theater erschallen und zur Unterhaltung verwendet wurden, galt gar als Blasphemie. Trotzdem hielt sich das Oratorium bis heute. Besonders berühmt wurde das «Hallelujah» aus dem zweiten Teil, welches nach wie vor zu den meistaufgeführten klassischen Werken überhaupt gehört. Der Legende nach war König Georg II. von dieser Musik so berührt, dass er ergriffen aufstand – worauf sich der ganze restliche Saal erhob. An gewissen Orten wurde dies gar zu Tradition und bis heute wird beim Hallelujah mancherorts gestanden. Händel lebte die Botschaft des Werks nicht nur musikalisch: Die Premiere war ein Benefizkonzert zugunsten von Gefangenen und Krankenhäusern. So brachte sein «Messias» von Beginn an nicht nur Trost für die Seele, sondern auch konkrete Hilfe für Menschen in Not.