Louise Farrenc & Emilie Mayer
Di 25.Nov 2025 18.30Was macht Musik sichtbar – und wer wird gehört? Die Geschichte der Sinfonik ist nicht nur eine …
Appalachian Spring
Wie klingt eigentlich Amerika? Diese einfache Frage öffnet den Raum für eine schier unendliche Assoziationswelle an Bekanntem und schon einmal Gehörtem. Von Jazz über Folklore bis hin zum Klangrausch von Hollywood widerspiegelt die amerikanische Musikwelt den kulturellen Reichtum und die Vielfalt dieser Nation. Am Beispiel von «Appalachian Spring», Aaron Coplands wohl populärstem Werk, wollen wir in dieser Soirée alldem auf den Grund gehen, was Copland selbst wohl als spezifisch amerikanisch in diesem Werk aufgefasst haben könnte. Das Ballett entstand in den Kriegsjahren 1943–1944 in Zusammenarbeit mit der Tänzerin und Choreographin Martha Graham und offenbart eine uramerikanische Szenerie mit archetypischen Protagonisten: eine fromme Familie im Pennsylvania des 19. Jahrhunderts, in der es um das Zusammenleben in Ehe, Gemeinschaft und Natur geht und das familiäre Glück durch die Wirren des Bürgerkriegs bedroht wird. Welches Amerika steckt hier wirklich drin? Darf Musik einfach nur gefallen? Und was hat das alles mit Sozialismus zu tun – welchem sich Copland zugeneigt fand? Wir werden die romantische Kulisse dieser Geschichte durchleuchten und werden dabei auf Kontroversen stossen, die die beschauliche Anlage zunächst gar nicht vermuten lässt und die uns, in Verbindung mit den vorherigen Generationen, auch heute noch berühren.
Soiréen: spannende Einführungsabende mit Werkanalysen und Hintergründen für interessierte Musikliebhaber:innen. Jeweils am Dienstagabend der Konzertwoche im Konservatorium Winterthur, Tössertobelstrasse 1, Konzertsaal, Dauer ca. 2 Stunden