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Werkeinführung - Mahler Kindertotenlieder
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Kindertotenlieder
Friedrich Rückert schrieb 1833/34 seine Gedichtsammlung «Kindertotenlieder» unter der einschneidenden Erfahrung des Todes zweier seiner Kinder, welche kurz nacheinander, fünf- und dreijährig, an den Folgen einer Scharlachinfektion verstorben waren. Gustav Mahler nahm ab 1901 immer wieder Rückert-Gedichte zur Vorlage von Liedkompositionen, und 1901–04 vertonte er fünf von Rückerts «Kindertotenliedern», die er zu seinem gleichnamigen Zyklus an Orchesterliedern zusammenfügte. Drei Jahre nach dessen Abschluss verlor Mahler seinerseits seine vierjährige Tochter Maria-Anna durch die Folgen einer Infektion mit Scharlach-Diphterie. Der autobiographische Bezug ist im Falle Mahlers – wie gespenstisch – ein vorgegriffener.
Für sinfonisches Orchester zu schreiben und sich zugleich über weite Strecken in kammermusikalische Intimität zurückzuziehen sowie den Satz unter beibehaltenem romantischem Ton radikal ins Einfache, gelegentlich beinahe ins Plumpe, zu reduzieren, sind typische Stilmerkmale Mahlers. Hier, in den «Kindertotenliedern», konzentriert sich all dies in besonderer Weise zum erschütternden Ausdruck grösster Verletzlichkeit und tiefsten Verlusts.
Felix Wolters nutzt die oftmals kargen Grundstrukturen als Gelegenheit, allgemein verständliche Einblicke in Mahlers Bauprinzipien zu erlangen, und führt darüber zu einem Hörerleben dieser besonderen Ausdruckswelt auf einer bewussteren Ebene.
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