Werkeinführung - Mozart Sinfonie Nr. 40
Di 05.Sep 2023 18:30Mit den Soiréen bringen wir Ihnen ausgewählte Werke der Saison noch näher. Wir bieten Ihnen einen …
Mit den Soiréen bringen wir Ihnen ausgewählte Werke der Saison noch näher. Wir bieten Ihnen einen informativen und anregenden Abend mit spannenden Hintergründen und erhellenden Betrachtungen. Erleben Sie Musik in all ihren Facetten! Jeweils am Dienstagabend der Konzertwoche im Konservatorium Winterthur, Tössertobelstrasse 1, Konzertsaal, Dauer ca. 2 Stunden.
Lange rang Brahms damit, seinen Ansatz sinfonischer Gestalt zu finden, bis er schliesslich im Alter von 43 Jahren mit seiner ersten Sinfonie an die Öffentlichkeit trat. Die ersten beiden Sinfonien sind kurz nacheinander erschienen und beide als beinahe stereotype Entfaltung der Ideenwelt der deutschen Romantik, ihrerseits in der Auseinandersetzung mit der klassischen Tradition, zu verstehen. Im Finale der ersten Sinfonie materialisiert sich dies griffig, indem ein Hauptthema mit deutlichen Anklängen an das Freude-Thema des Chorfinales aus Beethovens neunter Sinfonie mit einem Alphorn-Ruf konfrontiert wird, der in seiner ersten und ursprünglichen Gestalt ganz als romantischer Natur-Topos mit all seinen damit verbundenen Bedeutungsebenen in Erscheinung tritt. Die dritte und die vierte Sinfonie erscheinen abstrakter und zugleich nicht minder erzählerisch. Die Vierte – Brahms’ Letzte – bedient sich betont archaischer Momente, und so hat sie einen besonders abgeklärten Zug. Das gipfelt in einem als altertümliche Passacaglia konzipierten Finale, deren Grundgestalt mit einer Bach-Vorlage in Verbindung zu bringen ist.