Musik über Mittag - Haydn und Schostakowitsch auf Fiorini-Geigen
Fr 24.Nov 2023 12:15Giuseppe Fiorini erlernte die Geigenbaukunst von seinem Vater, 1881 machte er sich selbstständig. …
«Also blus das Alphorn heut», schrieb Johannes Brahms von einem Schweizer Sommerurlaub an seine Freundin Clara Schumann und zeichnete auch gleich die entsprechende Melodie auf die Postkarte. Sie kehrte prominent als Hornsolo in der Einleitung zum Finale seiner ersten Sinfonie wieder. Überhaupt, Brahms und das Horn: eine zarte, wunderschöne Liebesbeziehung. Sie durchzieht alle seine Orchesterpartituren, wobei Brahms leider nur ein einziges Kammermusikwerk geschrieben hat, das dem Horn solistischen Rang zukommen lässt: sein Horntrio op. 40. Er hat es sogar selbst in Zürich zur Aufführung gebracht. Die Gattung klavierbegleiteter Kammermusik hat ihn immer wieder zu künstlerischen Höhenflügen animiert, und der Form des Trios kam dabei eine besondere Bedeutung zu. Zudem, in Sachen Horn kannte er sich bestens aus: Bereits in jugendlichen Jahren lernte Brahms das Instrument spielen. Sein Horntrio op. 40 entstand im Mai 1865 während eines Kuraufenthaltes in Lichtenthal bei Baden-Baden. Da es in damaliger Zeit nur wenige wirklich virtuose Hornisten gab, erlaubte es Brahms, die Hornstimme durch ein Violoncello zu ersetzen, um dem Werk eine grössere Verbreitung zu ermöglichen. Doch in späteren Jahren fand er, dass das Trio «mit Cello abscheulich klinge». Diesem Urteil schliessen wir uns nur zu gerne an ‒ und das umso mehr, als mit Kenneth Henderson, dem vorzüglichen Solo-Hornisten des Musikkollegiums Winterthur, ein ausgewiesener Meister seines Instruments aufspielen wird.