Thank God it's Friday - Meet Caroline Shaw
Fr 16.Jun 2023 18:30Klassik und Wochentage: Da gibt es so Affinitäten. Zu Sonntagen gehört natürlich Kirchenmusik. An …
Werden, Sein, Vergehen: Entlang dieser Themen hat der Winterthurer Chefdirigent Roberto González-Monjas ein Saison-Triptychon kuratiert. Die mittlere der drei Saisons steht im Zeichen von «Sein», dem Hineingeworfen-Sein ins Leben und Streben und Leiden. González-Monjas interessiert sich dabei für das Dunkle und Aufgewühlte; für Musik, die das ganze Leben einfangen will, und nicht bloss das Schöne, Vollkommene. «Sturm und Drang» nennt die Literaturgeschichte die Epoche, die sich lustvoll dem Leiden zuwandte. In der Sinfonik hatte «Sturm und Drang» eine kurze Blüte um 1770, etwa in Joseph Haydns Moll-Sinfonien jener Zeit, die so gar nicht «klassisch» ausgewogen anmuten: In der Sinfonie Nr. 49 stehen gleich alle Sätze in f-Moll! Schon zehn Jahre später war der Trend vorbei, und Wolfgang Amadeus Mozart schuf nur wenige, dafür umso wirkungsvollere Moll-Werke. Insbesondere im berühmten, wildbewegten d-Moll-Konzert gelang es Mozart, die schönste und dunkelste Musik zugleich zu schreiben. Menschliche Abgründe hat auch der englische Komponist George Benjamin zuhauf ausgeleuchtet. In seinen «Three Consorts» bearbeitet er Gamben-Fantasien seines Landsmanns Henry Purcell, dessen eigentümliche barocke Harmonik wiederum alle Farben enthielt, die später auch Haydn und Mozart funkeln liessen.