Nik Bärtsch und Ilva Eigus
Fr 01.Dez 2023 19:30Spätestens seit ihrem Debut beim Musikkollegium Winterthur vergangene Saison ist ihr Name auch in …
Chopin, Rachmaninoff, Prokofieff: Musik von komponierenden Ausnahmepianisten, gespielt von einer Ausnahmepianistin der Gegenwart. Ein wahres Klavierfest verspricht der erste Teil des Kammermusikkonzert mit Gabriela Montero zu werden. Rachmaninoffs 2. Klaviersonate ist ein Geheimtipp, zugleich romantisch vorwärtsstürmend und melancholisch absinkend mit seinen chromatischen Mittelstimmen überall; zugleich traditionsbewusst und innovativ. Selbst im Jubiläumsjahr von Rachmaninoff (1873-1943) erklingt das Stück nicht oft. Das liegt wohl daran, dass es von einer furchteinflössenden, vertrackten Virtuosität ist. Praktisch gleichzeitig wie Rachmaninoffs Sonate entstanden Prokofieffs «Sarkasmen». Und doch sind sie ganz anders: Kurz, grimmig, genialisch hingeworfen. Musik eines «enfant terrible», die bewusst im Gegensatz zum Tasten-Adel von Chopin und Rachmaninoff stehen will.
Im zweiten Konzertteil stösst das Winterthurer Streichquartett dazu für Dvořáks 2. Klavierquintett. Ein wunderschönes, reichhaltiges Werk, das gerade dort, wo es sich betont tschechisch gibt, in erster Linie «poetische» Musik in der Fortsetzung von Schubert und Schumann ist.