Musik über Mittag - Klaviersextette
Fr 03.Mai 2024 12.15Unter den vielen Kammermusikgattungen führt das Sextett, wenn man die ganze Musikgeschichte …
Es war am 1. Januar 1839, als Robert Schumann im Nachlass von Franz Schubert (der von dessen Bruder Ferdinand gehütet wurde) «freudeschauernd» das Autograph von Schuberts grosser C-Dur-Sinfonie fand. Er war derart beeindruckt, dass er umgehend seinem ehemaligen Lehrer Heinrich Dorn schrieb: «Bald gibt es nur Sinfonien von mir zu hören und zu verlegen; das Klavier möcht’ ich oft zerdrücken, und es wird mir zu eng in meinen Gedanken.» Trotz des spontan gefassten Vorsatzes dauerte es aber noch zwei Jahre, bis Schumann seine erste Sinfonie zu konzipieren begann. Und es brauchte dazu einen weiteren Anstoss: nämlich das «Frühlingsgedicht» von Adolf Böttger, das mit den Versen schliesst: «O wende, wende deinen Lauf / Im Tale blüht der Frühling auf!» Und tatsächlich blüht und leuchtet es in jedem Takt von Schumanns «Frühlingssinfonie». «Ich schrieb die Sinfonie, wenn ich sagen darf, in jenem Frühlingsdrang, der den Menschen wohl bis in das höchste Alter hinreisst und in jedem Jahr von neuem überfällt», liess Schumann seinen Komponistenkollegen Louis Spohr wissen. Bereits die Uraufführung ‒ der getreue Felix Mendelssohn Bartholdy dirigierte ‒ wurde ein spontaner Erfolg, und heute gehört die «Frühlingssinfonie» mit Sicherheit zu Schumanns populärsten Werken. Romantik pur.