Kalena Bovell dirigiert Tschaikowsky (öGP)
Mi 04.Okt 2023 09.30«Aller Ehren wert ... für ein Mädel.» So hält Alma Schindler 1899 im Tagebuch das Lob fest, mit dem …
Viele Musikfreunde halten Bach für den bedeutendsten Komponisten innerhalb der europäischen Musikgeschichte - was immer solche Superlative auch bedeuten mögen. Eines jedoch ist sicher: Seine Musik ist omnipräsent, und das im Konzertsaal wie in der Kirche und erst recht auf Tonträgern. So sehr sie historisch bedingt ist, hat Bachs Musik so gesehen kaum etwas Historisches an sich: Es ist, als würde sie über solchen Kategorien stehen. Das gilt insbesondere auch für das "Wohltemperierte Klavier". Als Bach sich 1722 für das Amt des Thomaskantors in Leipzig bewarb, war ihm klar, dass man von ihm auch einen Nachweis seiner pädagogischen Fähigkeiten verlangen würde. Das dürfte ihn zu seiner Sammlung von 24 Präludien und Fugen mit dem Titel "Das Wohltemperierte Klavier" bewogen haben. Sie war derart erfolgreich, dass er zwei Jahrzehnte später eine zweite Sammlung folgen liess, gar umfangreicher als die erste. Und noch einmal durchschritt Bach hier alle Tonarten des Quintenzirkels, sowohl in Dur wie in Moll. Entstanden ist eines der bedeutendsten Denkmäler nicht nur des Klavier- resp. des Cembalorepertoires, sondern überhaupt der Barockmusik. Der grosse Dirigent Hans von Bülow nannte es das "Alte Testament der Klavierliteratur".