Junge Dirigent:innen der ZHdK
Mi 06.Nov 2024 19.30Was gäbe man darum, für einmal dort vorne zu stehen, oben auf dem Konzertpodium, mit dem Rücken zum …
Sogar der Kölner "Niederrheinischen Musik-Zeitung" war es eine Notiz wert: dass "ein wackerer Mann, Herr Rieter-Biedermann in Winterthur, einen Verlag eröffnet" habe. Das war im Mai 1856. Und welches Werk wurde in diesem neuen Winterthurer Musikverlag als allererstes veröffentlicht? Die Antwort mag überraschen: eine deutschsprachige Version von "Les nuits d'été" von Hector Berlioz. Längst hat dieser Liederzyklus seither weltweit Karriere gemacht - kaum eine namhafte Mezzosopranistin, die sich von dieser Musik nicht angezogen fühlen würde. Beinahe hundert Jahre später schrieb Poulenc seine Sinfonietta - wobei dieser Werkname, typisch für Poulenc, untertreibt, denn es handelt sich um eine ausgewachsene, viersätzige Sinfonie. Leichtgewichtige Musik voller tänzerischer Rhythmen und zuweilen gar satirischer Klänge. Tänzerisch geht es auch bei Richard Strauss zu: Da seine Oper "Ariadne auf Naxos" in ihrer ersten Fassung von 1912 nicht wirklich reüssierte, rettete er einige kostbare, rein instrumentale Nummern, indem er sie zu einer liebenswerten Konzertsuite zusammenfügte - ein aparter Leckerbissen für musikalische Feinschmecker!