Werkeinführung - Wolfgang Amadeus Mozart: Requiem
Di 12.Nov 2024 18.30Wieso ist das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart eigentlich so berühmt? Liegt es an der Nachwelt, …
Die Violinkonzerte
Mozart vollendet seine fünf Violinkonzerte bereits vor seinem 20. Geburtstag – abgesehen vom ersten in B-Dur (1773) alle innerhalb weniger Monate im Jahr 1775. Während gerade das Klavierkonzert dann Mozarts gesamte Schaffenszeit prägt, widmet er sich dem Violinkonzert früh, zeitlich konzentriert – und dann nie mehr. In unserer Soirée gewinnen wir somit über diese Violinkonzerte auch Einblick in Mozarts grundsätzlicher Annäherung an die Gattung Solokonzert nach den in seiner gegenwärtigen Schaffenswelt neuesten Moden.
Der Sonatensatz als prägendes Formmodell des seinerzeit aktuellen Stils und das aus dem Barock noch lebendige Wechselprinzip von Tutti-Ritornell und Solo-Episode reiben sich strukturell aneinander, konfrontieren den Komponisten mit Widerständen und provozieren damit zugleich kreative Lösungen. Mozart scheint gerade das entgegenzukommen als ein Komponist, der innerhalb formal vermeintlich homogener Themenblöcke gern scheinbar lose, man will oft sagen «heiter drauf los», gleich mehrere musikalische Gedanken aneinanderreiht – und zugleich der Beliebigkeit entrinnt, indem er doch locker dazwischen assoziiert, vernetzt und verklammert. Eine Art sehr persönliche musikalische Rede entsteht so speziell bei ihm, und unsere Soirée will mit ihrem Streifzug durch die fünf Konzerte auf ihrerseits erzählerische Weise Mozarts Art, uns an die Hand zu nehmen und sich uns mitzuteilen, bewusst und spürbar machen.