Andreas Ottensamer & Jean-Guihen Queyras
Mi 09.Okt 2024 19.30Sozusagen ein dreistufiges Konzertprogramm. Der musikhistorische Start wäre bei Carl Philipp Emanuel …
Musik ausschliesslich von Frauen. Ist das gleichzusetzen mit Frauenmusik? Eine weitere Frage: Komponieren Frauen anders als Männer? Und wenn ja: wie anders? Eines darf man voraussetzen: Im Zuge der feministischen Bewegung spätestens seit den 1970er Jahren ist Musik von Frauen ‒ und sind Komponistinnen ‒ verstärkt ins Blickfeld sowohl der Musikwissenschaft als auch unseres allgemeinen Musiklebens getreten. Sie werden vermehrt in ihrer eigenen Originalität und persönlichen Authentizität wahrgenommen und nicht mehr zwangsläufig mit komponierenden Männern verglichen. Komponistinnen aus vergangenen Zeiten rücken somit wieder ins Bewusstsein heutiger ausübender Künstler und Künstlerinnen, und moderne, gegenwärtig tätige Komponistinnen treten definitiv aus dem Schatten ihrer männlichen Kollegen heraus. Das zeugt von einer neuen weiblichen Autonomie in der Musik und einem neuen, gestärkten Selbstbewusstsein. Und das betrifft nicht nur Komponistinnen, sondern ebenso sehr Dirigentinnen, Orchestermusikerinnen, Instrumentenbauerinnen, Musikwissenschaftlerinnen oder Musikmanagerinnen. Alles in allem eine unschätzbare Bereicherung unseres heutigen Musiklebens, die in ihrem kulturellen Wert kaum genug zu rühmen ist.