Junge Dirigent:innen der ZHdK
Mi 06.Nov 2024 19.30Was gäbe man darum, für einmal dort vorne zu stehen, oben auf dem Konzertpodium, mit dem Rücken zum …
Wer die ganz grossen Tastenfeuerwerke bei Liszt, Rachmaninoff und Co. zu zünden weiss, fühlt sich bei Mozart leicht unterfordert. Könnte man denken, aber weit gefehlt! Bei Mozart ist alles zu hören, ist Phrasierung, Gestaltung, Balance gefordert. Kurzum: Hier trennt sich der blenderische Spreu vom künstlerischen Weizen, und darum heisst es im Semi-Finale des Concours Géza Anda stets: Mozart-Runde! Das passt ja auch zum Namensgeber, dem ungarisch-schweizerischen Meisterpianisten Géza Anda, der nicht nur als Virtuose, sondern auch mit der allerersten Gesamteinspielung der Mozartkonzerte Massstäbe gesetzt hat. Seit 1979 gibt es den Concours Géza Anda, und wegen Besonderheiten wie dieser Mozart-Runde zählt er zu den schwierigsten Klavierwettbewerben weltweit. Seit 2000 begleitet das Musikkollegium Winterthur das Semi-Finale und stiftet dort auch den «Mozart-Preis» für die beste Mozart-Interpretation. Dem Musikkollegium war übrigens auch Géza Anda seit 1944 eng verbunden. Bei seinem letzten Konzert am 25. Januar 1973 spielte er, vom Flügel aus das Orchester leitend, Mozarts «Jenamy»-Konzert. Im Concours lebt sein Erbe fort -- wer weiss, welche neuen Fixsterne am Klavierhimmel es in der Austragung 2024 zu entdecken gibt!
Die Mitglieder der Jury 2024 sind Martha Argerich, Ricardo Castro, Zlata Chochieva, Lucas Debargue, Konstanze Eickhorst, Rico Gulda, Toshio Hosokawa, Robert Levin und Dénes Várjon.