Pura Follia
Fr 19.Apr 2024 19.30«Cardinal Complex» ist ein junges Barockensemble um den Cembalisten Matías Lanz, das nicht nur …
Blick zurück, Spätsommer 1842: In Robert Schumanns Leben markiert dieser Sommer eine Verschnaufpause zwischen zermürbenden Ehekrisen und daraus folgenden Alkoholexzessen. Im März hatte er sich während einer Konzertreise in Hamburg von seiner Ehefrau Clara getrennt. Er konnte es nicht länger ertragen, nur als komponierender Gatte einer überaus berühmten Pianistin herumgereicht zu werden, und fuhr, während Clara die Tournee solo fortsetzte, zurück nach Leipzig, wo er sich mit Bier und Champagner zu kurieren versuchte. Allerdings mit wenig Erfolg. Besser schlugen kreative Versuche an: Schumann schrieb in den Monaten Juni und Juli drei meisterhafte Streichquartette und kam, zumal sich die Eheleute inzwischen wieder versöhnt hatten, allmählich wieder in Form. Aber es war noch nicht wirklich seine Bestform. Die erlangte er erst im Spätsommer dieses Schicksalsjahres 1842: mit seinem Klavierquintett Es-Dur op. 44, einem hinreissenden Höhepunkt in seinem kammermusikalischen Schaffen. Bei der ersten öffentlichen Aufführung spielte die (nun wieder) geliebte Clara den Klavierpart.