Ein loblich Collegium Musicum
Sa 20.Apr 2024 17.00Winterthur ohne Musik? Nachdem Huldrych Zwingli ab 1525 im reformierten Gottesdienst auf Musik …
Schumann und die Sonate - eine schwierige Beziehung. Jedenfalls dann, wenn man ihre Popularität beim grossen Publikum zum Massstab macht. Denn weder mit seinen drei Klaviersonaten noch mit seinen drei Violinsonaten hatte Schumann einen überwältigenden Erfolg. Und selbst bedeutende Künstler zeigen Berührungsängste, als wären diese Sonaten irgendwie vergiftet. Das sind sie sicher nicht - aber sie sind anders, als man das in der Nachfolge von Beethovens grandiosen Sonaten erwartet. Selbst Schumann hatte seine Zweifel: "Die erste Violinsonate hat mir nicht gefallen, da habe ich denn noch eine zweite gemacht, die hoffentlich besser geraten ist." Um es klar zu sagen: Beide sind in jeder Hinsicht hervorragend geraten - was auch für seine dritte Violinsonate gilt -, aber es handelt sich um Werke aus Schumanns später Zeit. Und da klingt Schumann anders als in jungen Jahren. Zukunft steckt in dieser Musik, aber auch viel Abschiednehmen vom einstigen jugendlich-romantischen Lebenselan. Das kann beim Zuhören wie beim Spielen vielleicht schmerzen: weil es lebensechte Musik ist.