Putti, Faltenwürfe - und profanes Kartenspiel
Sa 20.Apr 2024 14.00Der Barock war eine Epoche, die von Prunk, Opulenz, Spiritualität – und ihren Gegensätzen geprägt …
"Ein Lobliche gsellschafft der Musicanten zu Winterthur, Anno 1658" lautet der Untertitel von Richard Dubugnons zweiter Kammersinfonie, die er für das Musikkollegium Winterthur (und inspiriert von der berühmten Wappenscheibe) schrieb. Die "lobliche" Uraufführung fand im Mai 2017 statt. Mehr als hundert Jahre zuvor, genau im Jahr 1890, beschloss Brahms, das Komponieren aufzugeben. Doch gesagt ist nicht getan: Nur ein Jahr später lernte er den Klarinettisten Richard Mühlfeld von der Meininger Hofkapelle kennen. Er war von dessen Spiel derart angetan, dass er "wortbrüchig" wurde und für das "Fräulein Klarinette", wie er das Instrument scherzhaft nannte, vier neue Werke komponierte. Darunter die schwermütig-melancholische f-Moll-Sonate, die Andreas Ottensamer nun in einer Instrumentierung von Luciano Berio erstmals in Winterthur vorstellt. Ganz andere, nämlich leicht krankhafte Züge herrschen in Robert Schumanns zweiter Sinfonie vor. "Die Sinfonie schrieb ich im Dezember 1845 noch halb krank; mir ist's, als müsste man ihr dies anhören. Erst im letzten Satz fing ich an, mich wieder zu fühlen." Komponieren als kreative Heiltherapie - und entstanden ist ein Meisterwerk der sinfonischen Romantik.