Ein loblich Collegium Musicum
Sa 20.Apr 2024 17.00Winterthur ohne Musik? Nachdem Huldrych Zwingli ab 1525 im reformierten Gottesdienst auf Musik …
Haydns Sammlung von sechs Streichquartetten op. 76 aus den Jahren 1796/97 ist seine letzte vollständige Reihe mit sechs Quartetten. Mit ihnen zog er die Summe seines reichhaltigen, genialen Quartettschaffens. Das wurde auch von der zeitgenössischen Musikkritik bemerkt: "Wollte man den Charakter dieser Haydn'schen Kompositionen mit zwey Worten angeben, so wäre es kunstvolle Popularität oder populare Kunstfülle." Haydn dürfte zufrieden gewesen sein Und auch Ravel durfte sich 100 Jahre später freuen: Mit seinem Streichquartett von 1902 verabschiedete er sich - nach eigenem Bekunden - von seiner "Lehrzeit": sein erstes vollgültiges, sein erstes "erwachsenes" Werk! Debussy reagierte bei der Uraufführung begeistert; Fauré allerdings, bei dem Ravel studiert und ihm sein Streichquartett dankbar gewidmet hatte, äusserte Vorbehalte: Zu neutönerisch, zu genialisch klinge ihm das. Er spürte, dass hier die Tür zu einer neuen Welt aufgestossen wurde, die nicht mehr die seine war, sondern der musikalischen Zukunft gehörte.