Pura Follia
Fr 19.Apr 2024 19.30«Cardinal Complex» ist ein junges Barockensemble um den Cembalisten Matías Lanz, das nicht nur …
Unter den 15 Streichquartetten von Dmitri Schostakowitsch nimmt das achte eine Sonderstellung ein. Es entstand 1960 innerhalb von nur drei Tagen und ist sein persönlichstes Werk, was gleich der Beginn mit der Tonfolge D-Es-C-H (die Initialen seines Namens) verrät. Dieses Motiv kehrt in allen fünf Sätzen wieder. Zutiefst existentielle Musik. Ausserdem verwendet Schostakowitsch als thematisches Material fast ausschliesslich Motive aus eigenen Kompositionen. Gewidmet ist das achte Streichquartett dem Andenken an die Opfer von Faschismus und Krieg, eine tief traurige Musik. Von einer ganz anderen Welt kündet Borodins zweites Streichquartett. Seelenvolle russische Melodik gibt hier den Ton an, und des Komponisten Vorliebe für das Violoncello, das er übrigens ausgezeichnet spielte, kommt besonders schön zum Ausdruck. Man darf gespannt sein, wie sich Ursina Brauns neues Werk zwischen diesen beiden russischen Quartettwelten ausnimmt.